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14. September 2020

Mein Bullet Journal in besonderen Zeiten

Wie ich mein Bullet Journal in der Krisenzeit angepasst habe

Dieses Jahr steht die Welt Kopf und auch mein persönlicher Alltag wurde im letzten halben Jahr ziemlich durchgerüttelt. Wie ich in dieser Zeit mein Bullet Journal mit wenig Aufwand und so gut wie gar keinen Terminen gefühlt habe, erzähle ich dir in diesem Artikel.

Plötzlich ist alles anders als gedacht

Zuerst einmal muss gesagt werden, wie dankbar ich dafür bin, wie gut es mir geht und dafür, dass ich es trotz der aktuellen Situation geschafft habe, meinen Bachelor-Abschluss zu machen.

Im Februar, als noch keiner vorhersehen konnte, wie sich unsere Welt weiterentwickeln würde, habe ich begonnen, meine Bachelor-Arbeit zu schreiben. Obwohl – schreiben ist eigentlich nicht das richtige Wort für das, was man sich in meinem Studiengang unter einer Bachelor-Arbeit vorstellt. Wie du vielleicht schon weißt, studiere ich Kommunikationsdesign, was ein Studiengang ist, in dem man sehr viele praktische Projekte macht und fast keine theoretischen Prüfungen oder Klausuren hat. Deswegen ist meine Bachelor-Arbeit auch ein praktisches Projekt gewesen: die Entwicklung eines Online-Kurses für Bullet Journaling. So konnte ich eine Leidenschaft von mir direkt auch als Bachelor-Thema verwenden. Alles fing perfekt an.

Meine Bachelor-Planung (vor Corona)

Natürlich habe ich als ersten Schritt meine Planung gemacht. Kleiner Spoiler: das hätte ich mir sparen können. Anfang März kam es dann zum Lockdown und wir bekamen die Nachricht, dass die Bachelor-Arbeit erst vier Wochen später als geplant abgegeben werden musste. Ich bin zu meine Eltern gezogen, habe mir dort im Esszimmer mein Arbeitszimmer eingerichtet und da war ich dann erstmal.

Plötzlich war meine ganze Planung hinfällig geworden. Die Zeitplanung hatte sich als unrealistisch erwiesen und ich musste von ganz anderen Bedingungen ausgehen als sonst.

Jetzt musste sich also auch mein Bullet Journal an die aktuelle Situation anpassen. Anders als sonst hatte ich ja auf einmal so gut wie keine Termine mehr, mal abgesehen von ein paar Zoom- oder Skype-Meetings hier und da. Dafür hatte ich ellenlange To Do Listen, die ich auf eine andere Zeit anpassen musste.

Die Sache mit den To Do Listen

Im Januar war ich dazu übergegangen, meine To Dos auf die einzelnen Tage aufzuteilen und direkt zu dem Tag zu schreiben, an dem ich sie erledigen wollte. Ein Beispiel: Wenn ich nächste Woche meine Wäsche bügeln wollte, habe ich mir überlegt, an welchem Tag das terminlich am besten passen würde und es dann an diesen Tag geschrieben, sagen wir mal Mittwoch. Um die To Dos von den Terminen zu unterscheiden, habe ich mich den Symbolen aus meinem Key bedient und für eine Aufgabe einen Kasten und für Termine einen Kreis benutzt. Wenn ich es dann beispielsweise mittwochs nicht geschafft hatte, meine Wäsche zu bügeln, habe ich diese Aufgabe nach Donnerstag oder einen anderen Tag, an dem es passt, geschoben (übertragen). Wenn du mehr über das Übertragen wissen willst, dann schau doch mal in meinen Artikel, den ich für Anfänger geschrieben habe, da erkläre ich dir, wie das Übertragen allgemein funktioniert.

Tägliche To Do Listen

Diese hier beschriebene Methode hat jetzt leider überhaupt nicht mehr gepasst. Anfang des Jahres waren die Dinge, die ich zu tun hatte, viele kleine Aufgaben gewesen. Doch jetzt hatte ich ein großes Projekt vor mir. Ich merkte, dass ich es oft doch nicht so genau einschätzen konnte, wie lange eine Aufgabe dauern würde und dass ich oft viele To Dos hatte, die sich über mehrere Tage oder Wochen hinzogen. Deswegen bin ich im Mai wieder dazu übergegangen, mir eine große Master To Do Liste für eine ganze Woche zu schreiben.

Wenig Zeit für mein Bullet Journal

Für eine Seite, die ich in meinem Journal gestalte, brauche ich je nach Thema und Techniken ca. 30 bis 45 Minuten. Ernst Ferstl hat gesagt:

„Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“

Das kann ich normalerweise genau so für mich unterschreiben. Ich liebe die Zeit, die ich nur mit mir, meinem Journal und vielleicht noch einem guten Podcast oder entspannter Musik verbringe.

Jetzt war es aber so, dass ich aufgrund von meiner Bachelor-Arbeit eh schon wahnsinnig viel Zeit mit Bullet Journaling verbracht und darüber nachgedacht habe, wie man es am besten erklärt, verkauft, präsentiert. Ich habe Layouts gemacht, die ich für Vorlagen genutzt habe und ganz viele Spreads, die ich gemacht habe, gefilmt. Da hatte ich ehrlich gesagt nach einem 9 bis 10 Stunden Tag nicht noch Motivation, mich an mein eigenes Bullet Journal zu setzten. Deswegen mussten ganz einfache, Platz sparende Layouts her, die schnell gemacht sind. Den gesamten Monat Juni habe ich so innerhalb von ca. einer halben Stunde auf nur zwei Doppelseiten gestaltet.

Der gesamte Monat Juni ist auf zwei Doppelseiten

Auch den Juli habe ich auf nur drei Doppelseiten untergebracht, wo ich eine kleine Terminübersicht eingerichtet habe und To Do Listen, die ich nach Kategorien wie Bachelor, Umzug und Sonstiges sortiert habe.

Zwei Wochen im Juli auf einer Seite

Auf Papier und aus dem Kopf

Ich kann wirklich sagen, dass mein Bullet Journal mir geholfen hat, einen klaren Kopf zu behalten, auch zu Zeiten, in denen ich wirklich sehr viel zu tun hatte. Es hat mir geholfen, strukturiert zu arbeiten und meine Zeit einzuteilen. Von Anfang an hat es mich überzeugt, dass das Bullet Journal jeden Monat oder noch öfter frei so zu gestalten ist, wie es gerade passt, weswegen ich mir auch jetzt in dieser besonderen Zeit, die wirklich keiner vorhergesehen hat, meine Seiten so einteilen kann, wie es gerade passt und auch die Möglichkeit habe, im einen Monat eine riesige Aufgaben Liste für drei Wochen zu schreiben und im nächsten Monat wieder alle To Dos an den jeweiligen Tag schreiben kann. 

Aber, was mir vor allem geholfen hat, ruhig zu bleiben, war, alles, was in meinem Kopf war, aufzuschreiben und nicht die ganze Zeit Angst haben zu müssen, etwas zu vergessen. Dadurch, dass ich meine Aufgaben genau aufschreibe, kann ich sie beruhigt nacheinander einteilen, sie abarbeiten und sie nicht Tag und Nacht in meinen Gedanken hin und herschieben.

Wenn es dich interessiert, wie meine Bachelor-Arbeit aussieht, dann schau doch mal hier vorbei:

Ich wünsche dir, dass du dein Bullet Journal ganz bald wieder mit tollen Terminen füllen kannst!  😉

Alles Liebe von Anja

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